Donnerstag, 23. Februar 2006

Taganga und Parque Tayrona, 16. -19.2.

Zwischen all den Unikursen, Terminen im Immigrationsbüro, Tanzstunden und sonstigen zeitintensiven Verpflichtungen, schafften wir es vergangenes Wochenende zum ersten Mal, Cartagena hinter uns zu lassen, um endlich eine der unzähligen, sehenswerten Regionen Kolumbiens zu entdecken.

So entschieden wir uns aufgrund der begrenzten Zeit dieses Mal für die relativ nahe gelegene Region um die Küstenstadt Santa Marta mit ihren einsamen Traumstränden, gemütlichen Fischerdörfern und dem höchsten Küstengebirge der Welt, der Sierra Nevada de Santa Marta mit Gipfeln bis zu einer Höhe von knapp 6000 Metern, die sich nur etwa 50 Kilometern von der karibischen Küste entfernt erheben.

Wir starteten also am Donnerstag mit einem der äußerst komfortablen, kolumbianischen Langstreckenbusse der Linie Unitransco Richtung Osten, und erreichten nach etwa fünfstündiger Fahrt das Provinzstädtchen Santa Marta, Geburtsort von Carlos Valderrama, dem wohl berühmtesten Fußballspielers Kolumbiens. So wurde dieser internationalen Kultfigur des Fußballs vor dem kleinen, baufälligen Stadion ein Denkmal in Form einer gewaltigen, überlebensgroßen Statue geschaffen, die zu besuchen für uns selbstverständlich obligatorisch war. Clemens "El Suave" Mayrhofer trug zu Ehren von "El Pibe", wie Valderrama hierzulande liebevoll genannt wird, sein mitgebrachtes Fanshirt, das auch von der einheimischen Bevölkerung überall bestaunt wurde.

El-Pibe

Die erste Nacht verbrachten wir in Taganga, einem beschaulichen, pittoresken Fischerdörfchen in einer tief eingeschnittenen, von kahlen, kakteenbestandenen Bergen umgebenen Bucht mit glasklarem Wasser, etwa 15 Minuten von Santa Marta entfernt.

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Eine kurze nachmittägliche Bootsfahrt führte uns in eine benachbarte, einsame Bucht mit herrlichem Sandstrand. Auch ein kitschig - schöner Sonnenuntergang durfte natürlich nicht fehlen.

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Am Abend genossen wir noch eine hervorragende Pizza an einem Straßenstand, bevor wir uns in einer Strandbar noch einige Cuba Libre zu den Klängen von "Red Red Wine" und Co. genehmigten.

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Nach einem üppigen Frühstück am Meer machten wir uns auf den Weg zum Parque Nacional de Tayrona, der ein Gebiet von 150 km² Dschungel und die angeblich schönsten und einsamsten Buchten der Karibik umfasst, dem Highlight an diesem Wochenende. Nach einstündiger Busfahrt waren wir am Eingang des Parks angelangt, wo wir in einem betagten Jeep, der beinahe auseinander zu brechen drohte, tiefer in den Urwald gefahren wurden.

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Die restliche Strecke mussten wir zu Fuß bewältigen, nur ein schmaler Eselspfad führte uns in etwa einer Stunde über einen kleinen Pass, vorbei an unzähligen "Autobahnen" riesiger Blattschneiderameisen, zu unserem Übernachtungsplatz, der Finca "El Paraiso", die ihren Namen, der sich wohl eher auf die einmalige Lage direkt am Strand und nicht auf die heruntergekommenen Sanitäranlagen inklusive einer grellgelben Riesenspinne über der Dusche bezieht, nicht zu unrecht trägt.

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Direkt hinter den in einem Palmenhain gelegenen Cabanas, in die wir unsere Hängematten spannten, steigen die schroffen, dicht bewachsenen Berge der Sierra Nevada bis in wolkenverhangene Höhen an, davor liegt die endlose, wild schäumende karibische See.

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Die Tage verbrachten wir mit langen Spaziergängen von Bucht zu Bucht, spannenden "Ins-Meer-Laufen" Rennen und konnten uns kaum an der spektakulären Küste satt sehen, die von riesigen, glattgeschliffenen Felsen durchsetzt war, die wie überdimensionale Eier wirkten.

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Geier
Geier streiten sich am Strand um eine Riesenkrabbe

Am Abend genossen wir die landestypische Küche auf der Terrasse des Restaurants in der Finca, einige kühle Aguila und ein Gläschen Rum durften natürlich auch nicht fehlen, um die nötige Bettschwere für die langen Nächte in der feucht-kalten Hängematte zu bekommen.

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Unser "Zimmer"

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Sonnenaufgang

Eine ganz besondere Beziehung hatte ich zu dem lustigen Kellner, der wohl noch nie so einen großen Menschen, wie mich gesehen hatte und mir deshalb den Spitznamen "Chiki" bescherte, was übersetzt wohl so etwas wie Kleiner heißt. So erkundigte er sich unermüdlich nach meinem Wohlbefinden (Chiki, todo bien?), fragte nach weiteren Wünschen (Chiki, todo bien, que más?), und grüßte mich etwa 30 mal am Tag (Chiki, todo bien, Chiki buenas dias, todo bien, buenas tardes, Chiki, buenas noches, todo bien, Chiki!?). Bei solch einem Service muss man sich doch einfach wohlfühlen.

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Auch "El Suave" war höchst verzückt von diesem bezaubernden Ort, wenn auch aus einem anderen Grund. Seine Lieblingstiere - es sind Kröten - kamen des Abends aus ihren Verstecken gekrochen um sich in den Lichtern der Finca zu sonnen. So saß er völlig abwesend an unserem Tisch, betrachtete mit großen Augen die seltsamen Kreaturen, und immer wieder brach ein gepresstes "Froooosch" aus ihm heraus, in der Hoffnung eine Verbindung zu seinen Lieblingen herstellen zu können.

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Am Morgen des dritten Tages war es soweit und wir mussten schweren Herzens wieder aufbrechen und diesen wahrlich paradiesischen Ort verlassen - wenn auch in der Gewissheit spätestens im April zurückzukehren.

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Nach etwa 7 Stunden Busfahrt mit Unterbrechungen in Santa Marta und Barranquilla waren wir wieder in Cartagena am Busbahnhof angelangt, sahen in der Ferne die beleuchteten Mauern der Altstadt und die Hochhäuser Bocagrandes und blickten etwas wehmütig zurück auf ein großartiges Wochenende.

Kolumbien 2006

Die Abenteuer von Thomas und Marion

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